6. SELF|DEFENCE
Warum ich Selbstverteidigung ins Training aufgenommen habe
Nach fast vier Jahren als Resilienztrainerin spüre ich, dass es Zeit für etwas Neues ist. Vielleicht hat sich die Welt verändert – durch Corona, durch gesellschaftliche Umbrüche, durch die Herausforderungen, die Schulen und Familien heute bewältigen müssen. Oder vielleicht hat sich auch einfach meine Sicht erweitert.
Eines aber ist sicher: Es reicht nicht immer aus, nur die innere Stärke zu trainieren.
In den letzten Jahren habe ich viele Techniken vermittelt, die Kindern helfen, selbstbewusster und resilienter zu werden. Doch immer häufiger berichteten Kinder, Eltern und Lehrkräfte von körperlichen Übergriffen. Schlagen, Treten, Beißen oder Festhalten – an vielen Schulen scheint das inzwischen trauriger Alltag zu sein.
Was also tun, wenn das Mindset allein nicht reicht? Wenn Kinder zwar mutig „Nein“ sagen können, aber nicht wissen, wie sie sich selbst schützen sollen?
Ich wusste: Wenn ich so ein wichtiges Thema an Schulen vermitteln will, muss ich vorbereitet sein. Ich musste verstehen, wie ich Kindern helfen kann, ohne Angst zu schüren – und ohne Gewalt mit noch mehr Gewalt zu begegnen.
Dann fand ich eine Weiterbildung, für die ich 900 Kilometer ans andere Ende von Deutschland gefahren bin, weil es sie in dieser Art so hier nicht gibt. Sie kombiniert Techniken aus effizienten Kampfsportarten wie Krav Maga, Systema und Escrima – speziell für Kinder. Und bevor Sie sich Sorgen oder gar falsche Hoffnungen machen: Nein, ich bilde keine Karate-Profis aus.
Aber vielleicht ebene ich damit einen ganz neuen Weg, den sie ohne dieses Training vielleicht nicht gegangen wären. Einen Weg zu mehr Sicherheit und Selbstvertrauen.
Das kleine 1x1 der Selbstverteidigung
Mit praktischen Übungen, Spielen und einer guten Portion Spaß vermittele ich Kindern die Grundlagen der Selbstverteidigung. Und ja, es braucht auch den nötigen Ernst und eine Menge Wiederholungen – Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung.
Denn nur so wird aus einer Übung eine natürliche Reaktion, die im Ernstfall wirklich hilft.
Es geht nicht darum, den Konflikt zu suchen, sondern darum, für sich selbst einzustehen, Grenzen zu setzen und sich im Notfall zu schützen.
Ich bin überzeugt: Jedes Kind hat das Recht, sich sicher zu fühlen – in der Schule, auf dem Spielplatz und im Alltag. Und ich freue mich, diesen Weg gemeinsam mit ihnen zu gehen. 💪✨

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